Zirkuläres Bauen mit Lehm: Wie ClayTec Kreislaufwirtschaft ganz praktisch umsetzt
Was macht das Unternehmen?
ClayTec ist ein mittelständisches Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland und seit über 40 Jahren auf die Entwicklung und Herstellung von Lehmbauprodukten spezialisiert. Was als Handwerksbetrieb zur Sanierung historischer Fachwerkhäuser begann, ist heute ein Vorreiter der ökologischen Baustoffindustrie. Das Unternehmen bietet unter anderem Lehmputze, Lehm-Trockenbauplatten und Systemlösungen in Kombination mit Holzfaserdämmstoffen an.
Wo liegen die zirkulären und/oder frugalen Ansätze?
Lehm ist per se ein vollständig zirkuläres Baumaterial. Es wird nicht chemisch gebunden, sondern lediglich physikalisch getrocknet. Das bedeutet, dass Lehmprodukte jederzeit wiederverwendet, aufgearbeitet oder sogar in die Natur zurückgegeben werden können. Dank der Löslichkeit des Lehms ermöglicht ClayTec außerdem die Wiederverwendung – oder -verwertung anderer Materialien im Wandaufbau. ClayTec nutzt die natürliche Kreislauffähigkeit, um zukunftsfähige und skalierbare Baulösungen zu entwickeln und setzt zusätzlich auf regionale Rohstoffgewinnung sowie dezentrale Produktion, um Transportemissionen zu reduzieren.
Ein weiterer Vorteil: Der Einsatz von Lehm kann den technischen Kühl- und Heizbedarf reduzieren oder sogar ersetzen, was langfristig Energie einspart - ein zirkulärer Hebel mit hoher Wirkung.
Welche Ergebnisse konnten bereits erzielt werden?
Lehmputze von ClayTec stoßen bis zu 96% weniger CO₂ aus als vergleichbare Kalkputze. Die Produkte sind mittlerweile bundesweit verfügbar und über ein etabliertes Fachhandelsnetz, auch für Heimwerker problemlos anwendbar.
Der Baustoff trägt nachweislich zur Verbesserung des Raumklimas bei, was sich positiv auf die Energieeffizienz von Gebäuden auswirkt.
Durch modulare Systemlösungen ist Lehm heute nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich wettbewerbsfähig.
Was sind Herausforderungen?
Die größte Herausforderung liegt in der Marktdurchdringung: Obwohl Lehm als Baustoff großes Potenzial besitzt, liegt der Marktanteil in Deutschland bislang nur im Promillebereich. Vielerorts fehlt es an Mut, den ersten Schritt zu gehen und mit „neuen“ Materialien zu planen beziehungsweise sie zu verarbeiten.
Ein weiteres Hindernis ist der Planungsprozess von zirkulären Gebäuden im Vergleich zu konventionellen Bauten. Bei zirkulären Projekten braucht es zum einen das klare gemeinsame Ziel, Zirkularität als Grundpfeiler der Planung zu verankern, und zum anderen eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den Materialien und deren Einbau bereits in den ersten Planungsphasen.
ClayTec stellt zwar kreislauffähige Bauprodukte her; aktuell ist es für das Unternehmen jedoch wirtschaftlich noch sinnvoller, frischen Lehm aus der Region zu verwenden, statt gebrauchten Lehm zurückzuführen.
Was können andere Unternehmen daraus lernen?
ClayTec zeigt: Ein nachhaltiges Produkt kann die Basis eines gesamten Geschäftsmodells sein. Unternehmen, die heute mit echten Kreislaufansätzen arbeiten wollen, müssen nicht immer auf Hightech setzen. Oft liegt die Lösung in simplen, aber wirkungsvollen Materialien.
Der Schlüssel liegt in der Kombination aus traditionellem Wissen, systemischer Integration und skalierbarer Umsetzung.
Zugleich macht ClayTec deutlich: Wer langfristig wirtschaftlich erfolgreich sein will, sollte Nachhaltigkeit nicht als Zusatz verstehen, sondern als strategische Grundlage für Innovation, Widerstandsfähigkeit und Glaubwürdigkeit.
Kontakt
Dr. Ricarda Schauerte
Marketingleitung
Tel: +49 176 111 918 27
Mail: r.schauerte@claytec.com
Web: claytec.de